Heilmethoden

 

Homöopathie

Die Homöopathie ("ähnliches Leiden", von griech. ὅμοιος, hómoios, "das gleiche, gleichartige" und πάθος, páthos, "das Leid, die Krankheit") ist eine wissenschaftlich nicht anerkannte, in vielen europäischen und einigen weiteren Ländern verbreitete komplementäre Behandlungsform, die auf den ab 1796 veröffentlichten Vorstellungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann beruht – und bei Kindern oftmals noch rascher, wirksamer und nachhaltiger hilft als bei Erwachsenen.

Als ihr wichtigster und namensgebender Glaubenssatz gilt das Ähnlichkeitsprinzip: "Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden" (similia similibus curentur, Hahnemann). Homöopathen glauben, das entscheidende Auswahlkriterium für ein Homöopathikum sei, dass es an Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen könne wie die, an denen der Kranke leidet. Beim Zubereiten, dem "Potenzieren", wird die Arzneisubstanz schrittweise mit Wasser oder Alkohol verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben und dabei häufig so extrem verdünnt, dass der Ausgangsstoff nicht mehr nachweisbar ist.


Akupunktur

Akupunktur ist nur ein Teil der traditionell chinesischen Veterinärmedizin. Sie wird seit über 4000 Jahren erfolgreich bei Tieren und Menschen angewandt. Nach chinesischer Philosophie fließt die Lebensenergie Qi entlang bestimmter Leitbahnen durch den Körper. Gesundheit bedeutet im Sinne der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), dass der Körper sich in einem energetischen Gleichgewicht befindet. Das Qi (Lebensenergie) ist ausreichend vorhanden und kann sich ungehindert und harmonisch im Körper bewegen und wirken. Yin und Yang befinden sich im Gleichgewicht. Ist der Fluss nun aber gestört, im Körper also ein energetisches Ungleichgewicht entstanden, so kommt es zur Krankheit. Ziel der Akupunktur ist es, das energetische Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Wirkung der Akupunktur ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen.

Mit Hilfe feiner Nadeln werden definierte kleine Areale am Körper stimuliert, um dadurch eine biochemische und physiologische Wirkung z.B. auf bestimmte Organe oder Funktionen zu erzeugen. So zeigen sich deutlich nach Akupunkturanwendungen eine Verbesserung der Durchblutung, Linderung von Muskelverspannung, Freisetzung von Botenstoffen und Neurohormonen (wie z.B. körpereigene Endorphine), Stimulation des Abwehrsystems u.a.

Das Gleichgewicht im Körper wird wieder hergestellt und die Ursache der Störungen behoben. Die Akupunktur ist somit eine Methode, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Sie ist kein Allheilmittel, dennoch kann sie, wenn sie sinnvoll eingesetzt wird, sehr gute Behandlungserfolge erzielen und ist somit nicht nur eine Alternative, sondern sie kann auch ergänzend zur anderen Heilmethoden und zur Schulmedizin eingesetzt werden.

Die Akupunktur schließt also eine Lücke zwischen der medikamentösen und der chirurgischen Behandlung und ist bei fachkundiger und ordnungsgemäßer Anwendung nebenwirkungsfrei.


Cranio-Sacral-Therapie

Von engl. cranio-sacral therapy: "Schädel-Kreuzbein-Therapie"). Aus der Osteopathie heraus entstanden, beruht sie auf der Annahme, ein angenommener sogenannter "Cranio-Sacral-Rhythmus" (Primary Respiratory Mechanism) pulsiere in der Gehirnflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis).

Durch Berührung von Kopf und Rücken sammelt der Therapeut Informationen über mögliche Bewegungseinschränkungen dieses Systems sammeln, um dann auf es einzuwirken. Dadurch sollen zugleich der "Energiefluss" verbessert und Selbstheilungskräfte aktiviert werden.


Gesprächstherapie

In der Psychotherapie eine auf Carl Rogers zurückgehende Behandlungsform, bei der eine "non-direktive", "klientenzentrierte" Kommunikation im Vordergrund steht.

In der esoterischen Heilerszene, in der ausgebildete Gesprächstherapeuten die Ausnahme sind, ist damit zumeist nur ein ausführliches Gespräch gemeint, das auf die Krankengeschichte des Klienten, seine Beschwerden, seine aktuelle Situation eingeht.


Bach-Blütentherapie

Die Bach-Blütentherapie wurde in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts von dem britischen Arzt Edward Bach (1886-1936) begründet.

Ihm zufolge beruht jede körperliche Krankheit auf einer seelischen Gleichgewichtsstörung. Die Ursache dieser Störung sah er in einem Konflikt zwischen der unsterblichen Seele und der Persönlichkeit, und eine Heilung könne nur durch eine Harmonisierung auf dieser geistig-seelischen Ebene bewirkt werden. Bach beschrieb zunächst neunzehn Gemütszustände, erweiterte das Repertoire dann aber auf 38 disharmonische Seelenzustände der menschlichen Natur. Diesen ordnete er Blüten und Pflanzenteile zu, die er in Wasser legte oder kochte und die ihre "Schwingungen" an das Wasser übertragen sollten. Aus diesen Urtinkturen werden anschließend durch starke Verdünnung die sogenannten Blütenessenzen hergestellt. Viele kranke Kinder sprechen darauf erstaunlich gut an.


Farbtherapie

Behandlungsformen, die sich die Wirkung von Farben auf die menschliche Psyche und den menschlichen Organismus zunutze machen. In der esoterischen Heilerszene werden Farben bestimmte "Schwingungen" zugeordnet, die sich unterschiedlich auf das "Energiesystem" von Klienten auswirken sollen. Zur Behandlung werden u.a. Farbfolien, Farbstrahler oder farbige Tücher eingesetzt; manchen Heilern genügt es, eine bestimmte Farbe bloß zu visualisieren.


(Fuß-)Reflexzonenmassage

Physiotherapeutische Behandlungsform, die davon ausgeht, dass sich alle Organe und Muskelgruppen in einem System reflexartiger Wechselwirkungen auf der Hautoberfläche und im Haut-Unterhautbereich "spiegeln".

Es gibt sie am Rücken, am Fuß, an der Hand, am Ohr, an der Nase und am Schädel. Entsprechend sollen sie diagnostisch und therapeutisch nutzbar sein.


Elektroakupunktur nach Voll (EAV)

Der Begriff Elektroakupunktur geht auf den französischen Arzt Roger de la Fuye (1890-1961) zurück, der ein erstes Gerät entwickelte.

Größere Verbreitung fand die Elektroakupunktur durch die Arbeiten des deutschen Arztes Reinhold Voll (1909-1989); er entwickelte 1958 aus Ansätzen der chinesischen Akupunktur die "Elektroakupunktur nach Voll". Dabei wird an bestimmten Punkten der Hautoberfläche die elektrische Leitfähigkeit gemessen. Diese Punkte entsprechen zum Teil den Akupunkturpunkten auf Meridianen der Traditionellen Chinesischen Medizin; Voll führte zusätzliche Messpunkte auf eigenen Meridianen ein, die er "Gefäße" nannte. Seine Widerstandmessungen sollen der Diagnose von Krankheiten dienen sowie Aufschluss darüber geben, inwieweit ein bestimmtes Medikament anwendbar und verträglich ist. Nach Volls Ansicht ist der Hautwiderstand an festgelegten Punkten bei akuten Erkrankungen erniedrigt, bei chronischen erhöht. Bei den Messungen hält der Patient die negativ geladene Elektrode in der Hand, der Therapeut berührt Körperstellen mit der positiv geladenen Elektrode. Zur Medikamentenprüfung entwickelte Voll sogenannte "Nosodentests", bei denen Substanzen in homöopathischer Verdünnung (Potenzierung) eingesetzt werden. - Für therapeutische Zwecke gibt das EAV-Gerät einen schwachen elektrischen Strom über die Akupunkturnadeln ab, um deren Wirkung zu erhöhen


Körperpsychotherapie

Hierbei handelt es sich um eine Familie von Psychotherapierichtungen, die Leib und Seele als untrennbare Einheit betrachten - und deshalb einen Zugang zur Psyche über den Körper suchen.

Dabei sind die meisten tiefenpsychologisch orientiert und nutzen die Körperwahrnehmung als Weg, unbewusste psychische Prozesse aufzudecken; auch sind sie erfahrungsorientiert, d.h. das momentane Erleben steht im Fokus der Aufmerksamkeit. Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Psychoanalyse und Reformpädagogik entstanden, entwickelten sich im Laufe der Zeit Dutzende verschiedener Richtungen - u.a. die Core Energetic (s.o.) und die Biodynamik (s.o.) -, die sich in Theorie und Praxis mehr oder minder deutlich voneinander abgrenzen. Während bei manchen der "energetische" Aspekt - der körperliche "Energiefluss" und seine "Blockaden" - im Vordergrund stehen, heben andere hingegen informationstheoretische Aspekte hervor. Manche betrachten körperliche Berührungen als wesentlich, andere arbeiten berührungslos. Auch darüber, wie mit dem Klienten während der Behandlung verbal kommuniziert werden sollte, bestehen Meinungsunterschiede.


Biodynamik

Eine von der Norwegerin Gerda Boyesen (1922-2005) begründete Form der Körperpsychotherapie (s.u.), die darauf zielt, die aufgrund alter Erfahrungen blockierte Lebensenergie wieder ins Fließen zu bringen.

Dazu werden Berührung, Arbeit mit Bildmaterial und Gespräch eingesetzt. Der Biodynamik zufolge werden in Muskelverspannungen, im Bindegewebe oder in der Knochenhaut Gefühle "gehalten", die nicht zum Ausdruck kommen durften; sie sollen gelöst werden, entweder indem sie "ausgedrückt" oder "verdaut" werden. Zum "Ausdrücken" finden häufig Rückführungen statt, bei denen der Klient seine meist frühkindlichen Erfahrungen erneut durchlebt und sie "herauslässt", z.B. belastende Erinnerungen an Situationen, in denen er sich gegenüber seinen Eltern ohnmächtig fühlte, aus Angst vor Strafe oder dem Wunsch nach Anerkennung seine Impulse unterdrückte. - Den Prozess, "gehaltene" Gefühle zu "verdauen", bezeichnen Biodynamiker als "Psychoperistaltik"; dabei soll emotionaler Stress durch das Verdauungssystem verarbeitet werden, was der Therapeut durch sanfte Massagebewegungen unterstützt; die "Antwort" des Darms kann er mit einem Stethoskop mitverfolgen. Ziel ist es, neurotische, durch Angst entstandene "Haltemuster" abzubauen, damit das eigene Leben, Handeln und Fühlen wieder vom Fluss der Libido bestimmt werden kann. Dabei setzt Biodynamik auf die Selbstheilungskräfte des Klienten, die sie anregen und unterstützen soll.


Geistiges Heilen

"Geistiges Heilen" bezeichnet eine ziemlich große Familie von Therapien, die mit denkbar unterschiedlichen Vorgehensweisen, Theorien und kulturellen Hintergründen verbunden sind.

Das Spektrum reicht vom Handauflegen, Gebetsheilen und Exorzismus – also Heilweisen, die schon Jesus Christus praktizierte – über das Besprechen und schamanische Heilen bis hin zu Importen aus Fernost, wie Reiki, bestimmte Qi Gong-Varianten, Prana-Heilen oder Chakra-Therapie.

Ihr kleinster gemeinsamer Nenner ist etwas Geistiges, nämlich eine Intention, die Absicht, einem Anderen zu helfen. Allein diese Intention scheint manchmal tatsächlich auszureichen, Krankheitsverläufe günstig zu beeinflussen, auch gegen ärztliche Prognosen. Dabei werden keinerlei Hilfsmittel eingesetzt, die nach gegenwärtigem medizinischem Erkenntnisstand im beobachteten Ausmaß und Tempo wirksam sein könnten. Was heilt, scheint insofern "purer Geist". Dabei müssen wir uns keineswegs auf einen philosophischen Dualismus festlegen. Im Gegenteil: Der Geist, der heilt, und die Körper, die er heilt, sind Aspekte der einen Welt.

Geistiges Heilen kann
  • die Chance auf Heilung, oder zumindest auf Linderung, beträchtlich erhöhen
  • das Risiko von Rückfällen senken
  • Nebenwirkungen konventioneller Therapien lindern
  • psychisch stabilisieren, Allgemeinbefinden und Lebensqualität verbessern.

Es ist
  • mit jeder ärztlichen Maßnahme verträglich,
  • frei von schädlichen Nebenwirkungen
  • konkurrenzlos preiswert
  • und macht die Humanmedizin humaner.

In Fällen, in denen z.B. Geistiges Heilen aussichtsreich erscheint, kann der Patient auch mit vermeintlichen "Wunderheilern" sein blaues Wunder erleben. Dazu arbeitet die Stiftung mit der "Internationalen Vermittlungsstelle für herausragende Heiler" (IVH) zusammen, die ein aufwendiges Bewertungsverfahren einsetzt, um die Spreu vom Weizen zu trennen.


Shiatsu

Von jap. shi = Finger, atsu = Druck: eine in Japan entwickelte Form der Körpertherapie, die aus der traditionellen chinesischen Massage (Tuina) hervorgegangen ist.

Sie verbindet verschiedene Formen der energetischen Körperarbeit mit manuellen Behandlungsmethoden. Wörtlich übersetzt bedeutet Shiatsu "Fingerdruck", die Behandlung umfasst jedoch weit mehr: Zur Berührung wird der ganze Körper eingesetzt. Dabei arbeitet der Behandelnde weniger mit Muskelkraft als mit seinem Körpergewicht und versucht, während der Behandlung eine energetische Beziehung zum Klienten herzustellen.